Längst überfälliges Update
Ein Vierteljahr ist vergangen seitdem ich das letzte Mal einen Beitrag geschrieben habe.
Das neue Jahr hatte bei uns mit einer wochenlangen Erkältungsphase begonnen, wo wir immer schön brav der Reihe nach flach gelegen haben. Den kompletten Januar waren wir nicht im Pool oder am Strand, das war alles irgendwie zu anstrengend.
Abgesehen davon war es hier aber „in der besten Reisezeit“ für diese Region recht frisch. Den Pool hätten wir wohl auch gesund nicht aufgesucht, denn es war eher frühlingshaft. Wir hatten uns überlegt, dass man eventuell enttäuscht gewesen wäre, wenn man für zwei Wochen her kam und einen Sommerurlaub erwartet hat. So wie wir gehört haben waren auch die Pools der Hotels und Resorts nicht angenehmer.
Die Temperaturen führten dann aber wiederum dazu, dass man sich sehr gut draußen bewegen konnte, ohne in Schweiß auszubrechen. Daher haben wir, als es allen wieder gut ging, viele Familientreffen wahrgenommen, die hier im Ort stattfanden bzw. immernoch stattfinden.

Über den mexikanischen Winter sind viele deutsche Reisefamilien hier angekommen und haben die Angebote zur Vernetzung genutzt. Einige Freundschaften sind zwischen den zahlreichen Kindern entstanden, dabei fällt aber auch auf, dass es mit größeren Kindern über 10 Jahren oft schwieriger ist Anschluss zu finden, da es mehr Familien gibt, die mit kleineren Kindern reisen. Trotzdem gab es auch hier einige glückliche Begegnungen. Für unsere doch noch recht jungen Kinder ist es dann eher so, dass sie vielleicht ein bisschen überfordert sind mit dem Angebot an Spielkameraden oder sowieso ihr eigenes Ding machen.
In den letzten drei Monaten hatten wir in unserer direkten Nachbarschaft, in unserer Anlage, ein paar Kinder zu denen auch unsere Kinder ein engeres Verhältnis aufbauen konnten. Jetzt kommt es öfter vor, dass sich die Kinder von sich aus gegenseitig besuchen wollen und miteinander spielen. Ich mag gar nicht daran denken, dass es sich in ein paar Wochen wieder alles ändert, wenn für viele die Reise weitergeht oder das Visum abläuft.
Für mich und unsere Familie steht seit Monaten die Schwangerschaft im Fokus und die Vorfreude auf das neue Geschwisterchen wächst. Im großen und ganzen hatte ich bisher eine unbeschwerliche Zeit, auch wenn es tageweise auch immer mal nicht so dolle ist und mal irgendwas zwickt und drückt. Ich bin jedes Mal überrascht wenn ich gegen Ende der Schwangerschaft so Energiegeladen bin, wo es vorher, als der Bauch noch viel kleiner war, manchmal alles so schwer war.
Jetzt bei unseren mittlerweile wieder sehr hochsommerlichen Temperaturen sind wir täglich am Pool und ich denke das wird auch über den Sommer unser primäres Ziel sein. Durch die Hitze irgendwohin zu laufen macht nicht so viel Spaß, dazu kann uns höchstens der Strand noch motivieren und dahin nehmen wir großzügigerweise ein Taxi.
Am Strand unter Palmen zu sitzen ist wunderbar, aber im Paradies sind wir dennoch nicht, denn es hat zur Zeit Unmengen an Seegras am Meer. Wenn das dann trocknet und sich teilweise zu Bergen aufhäuft kann es unter Umständen unangenehm werden. Grundsätzlich versucht man hier der Sache Herr zu werden und das Seegras wegzuräumen, aber scheinbar haben die Arbeiter damit nur mäßigen Erfolg und es kommt schneller nach als es ihr Arbeitstempo zulässt. Nun ja, die Kinder stört es nicht und glücklicherweise ist das Meer relativ klar und frei vom Seegras. Aber es bleibt die Ausnahme, denn gegen Ende der Schwangerschaft verkleinert sich unser Radius sowieso und wir entspannen uns lieber am Pool.
So wie unsere Pläne im Moment aussehen bleiben wir in unserer Wohnung mindestens bis August. Ich hätte nicht gedacht, dass wir ein ganzes Jahr am gleichen Ort bleiben, aber es gefällt uns hier gut und die Wohnung hat alles was wir brauchen. Wenn das Baby dann da ist, haben wir genug Zeit um uns an die neue Familiensituation zu gewöhnen und sehen dann wie es weiter geht.
Dominik arbeitet zur Zeit an einer App, die Reisefamilien vernetzt. Das nimmt viel Zeit in Anspruch, gleichzeitig ist er aber auch total flexibel und kann jederzeit am Familienleben teilnehmen. Ich bin unglaublich froh, dass er nie weiter als 5 Meter von uns entfernt ist, höchstens mal durch eine Tür getrennt, und ich nicht mit den beiden doch noch recht jungen Kindern alleine bin. Wir leben in den Tag hinein, es gibt wenige Termine. Es klingelt niemals ein Wecker bei uns und die Kinder müssen nicht zu einer bestimmten Uhrzeit angezogen sein und im Auto sitzen. Langweilig wird es uns trotzdem nicht, die Wohnung ist stets in Chaos versunken und ständig braucht jemand etwas zu Essen oder muss sonstwie getröstet werden. Generell führen alle Besitztümer der Kinder oft zu lautstarken Auseinandersetzungen und man fragt sich, ob es nicht einfacher wäre ohne das alles. Aber zum Beispiel am Lego haben selbst wir Eltern unseren Spaß und würden das überall mithin schleppen.
Seit ein paar Monaten haben sich unsere Mädchen zu richtigen Spielkameradinnen entwickelt, wenn sie mal nicht um etwas streiten, dann spielen sie harmonisch miteinander oder hecken irgendwelchen Blödsinn zusammen aus. Wo ich vor einem Jahr noch dachte die Große bringt die Kleine fast um, lasse ich sie mittlerweile machen und die kleinen Balgereien führen dazu dass sich die Kleine immer besser behaupten kann und sich zu verteidigen weiß.

Ich habe gehört Ostern steht vor der Tür, an mir wäre das fast vorbei gegangen. Der Grinch in mir lässt das alles unter den Tisch fallen, daher wird es bei uns keinerlei Gesuche geben. Ich weiß, das ist alles ganz schön, aber meine Kinder kennen es nicht und vermissen es so auch nicht.
Dazu möchte ich noch erwähnen, dass wir mittlerweile zwei Kindergeburtstage erlebt haben, bei denen es Torte und Piñata gab. Luna war das mit der Piñata auf jeden Fall nicht so geheuer und ich muss sagen, dass ich es auch etwas beängstigend empfand wie sehr man da draufhauen muss, damit überhaupt etwas passiert. Am Ende fielen auch für meine Kinder ein paar Süßigkeiten ab, aber bei den Chili-Lollis war ich dann ganz froh, dass es nicht bergeweise nach Hause geschleppt wurde. Die richtigen Profis waren mit Schaufeln und Eimern ausgestattet um den Inhalt der Piñata für sich zu sichern…
So jetzt habe ich es endlich geschafft einen Text zu verfassen, vielleicht etwas chaotisch, aber schließlich bin ich mittlerweile offiziell im Mutterschutz, da sollte man sowieso keine komplizierten Denkaufgaben mehr übernehmen.
Ich wünsche euch schöne Feiertage und ganz liebe Grüße nach Deutschland und wo ihr noch so sein mögt!
Eure Mirjam

Eine Antwort
Ich wünsche euch „4“ bald „5“ weiterhin viel Spaß auf der Reise 🙂