Jahresabschluss
Die Advents- und Weihnachtszeit ging mehr oder weniger spurlos an uns vorüber. Weihnachtliche Stimmung wollte unter der Sonne Mexikos nicht so recht aufkommen, da konnten auch die Weihnachtsbäume aus Plastik oder Lichterketten nicht viel helfen. An unserem Gate der Anlage wurde ein riesiger Weihnachtsbaum mit Schneemann aufgeblasen, aber irgendwie kam er mir fehl am Platz vor.
Wenn sich aber auch die Jahreszeit nicht dunkler anfühlt, ist das Bedürfnis die Finsternis mit Kerzenschein aufzuhellen nicht sonderlich groß. Wir haben uns damit begnügt ein paar Sterne aus Papier zu basteln und aufzuhängen.


Die Oma hat testweise ein Paket aus Deutschland geschickt, was auch erstaunlich schnell und überhaupt bei uns wohlbehalten ankam. Eine ausführliche Zollinhaltserklärung hilft, dazu durfen keine Lebensmittel enthalten sein. Gummibärchen scheinen eine Ausnahme zu sein, die sind durchgegangen.
Eine befreundete Familie hat ebenfalls ein Paket aus der Heimat bekommen, allerdings hat sich die Senderin nicht an die Regeln gehalten, Essen geschickt und dazu den Inhalt dürftig in polnisch draufgeschrieben. Also interessant ist es ja für den Zoll in Mexiko und nicht in Polen was da drin ist… Jedenfalls war bei denen alles geöffnet worden, alle Geschenke ausgepackt, und teilweise hat dann auch etwas gefehlt, abgesehen von dem verbotenen Essen. Und sie mussten noch ca 50 Euro Strafe zahlen um das Paket überhaupt zu bekommen.
Wir hatten auf jeden Fall mehr Glück, unser Paket wurde nicht geöffnet und wir haben dann an Weihnachten mit den Dingen darin eine kleine Bescherung gemacht. Die Kinder haben sich sehr gefreut und waren eine Zeitlang mit den neuen Sachen gut beschäftigt.

Zu dem ganzen Weihnachtsthema muss ich noch sagen, dass unsere große Tochter am 28. Dezember Geburtstag hat. Daher legen wir den Fokus eher darauf und das hat dieses Jahr auch besonders gut funktioniert.
Vor wenigen Tagen ist sie 4 Jahre alt geworden und hat sich wahnsinnig darauf gefreut. Statt einem Adventskalender habe ich ihr einen Geburtstagskalender gemalt, wo sie jeden Tag etwas ankreuzen konnte und so sehen konnte wie der Tag näher rückt.
An ihrem Ehrentag gab es dann morgens eine kleine Bescherung und Kuchen zum Frühstück, eigentlich die wichtigste Geburtstagstradition in unserer Familie. Nachmittags haben wir uns dann mit einer anderen Familie am Strand getroffen, wo wir eine wunderschöne Zeit verbracht haben.
Ansonsten hat sich ein regelmäßiges Spielplatztreffen etabliert, wo sich fast alle deutschen Familien, die mittlerweile hier in Puerto Morelos sind treffen. Die Kinder reichen von 1 bis 12 Jahren und jetzt wo sie sich besser kennen ergeben sich intensive Spiele und viel Spaß zusammen.
Dazu gibt es auch am Strand viele Treffen, wo wir dann schon mit unserem deutsches Camp auffallen. Eigentlich wird jedes Mal ein Fußball Match ausgetragen wo sich besonders die Väter hervortum und große Sandburgen gebaut. Meine Kinder im speziellen beteiligen sich eher mäßig an dem wuseligen Treiben, die Kleine geht meistens ihre eigenen Wege und muss ständig eingefangen werden oder wurschtelt irgendwo rum, und die Große überfordert das oft auch noch. Sie baut dann lieber etwas im Sand für sich oder mit etwas Glück tut sie sich mit einem anderen Mädchen zusammen. Aber es tut ihnen gut von den anderen Kindern umgeben zu sein und auch langsam zu merken, dass es immer die selben sind.
Die Männer haben ein Kryptotreffen arrangiert, wo sie sich einmal pro Woche treffen. Ich kann nur aus zweiter Hand berichten, dass es sich dort aber durchaus auch um andere Themen dreht, wenn man sich nicht zusätzlich auch noch in einer Location trifft in der Livemusik gespielt wird und eine Unterhaltung praktisch nicht möglich ist.
Ab dem neuen Jahr wird es auch ein regelmäßiges Frauentreffen geben, da bin dann ich dabei und Dominik darf sich um die Kinder kümmern.
Grundsätzlich läuft es mit unserem Alltag recht gut. Die Kinder können sich selbst beschäftigen und spielen auch viel zusammen. Mittlerweile kann sich die Kleine besser behaupten und ich schreite bei Auseinandersetzungen nur noch ein, wenn es grenzwertig wird. Meistens klären die das aber unter sich. Stella beginnt nun immer mehr Wörter zu sprechen und möchte am liebsten drauflosplappern. Für sie ist es ein großer Gewinn, dass wir immer besser verstehen was sie möchte.

Ich würde gerne behaupten, dass wir jeden Tag zum Pool gehen, aber ehrlich gesagt ist er jetzt im „Winter“ tatsächlich so kalt, dass es eine Überwindung ist hineinzugehen. Im September und Oktober war es noch so heiß, dass man es gebraucht hat um sich zu erfrischen. Jetzt ist das Wetter so angenehm, oft mit einem schönen Wind, sodass es nicht mehr unbedingt nötig ist. Natürlich gehen wir trotzdem zum Pool, und wenn man es mal reingeschafft hat ist es auch gut auszuhalten, aber es fällt einem dann halt auch nicht dauernd ein dahin zu rennen.

Das Meer hingegen ist wunderbar angenehm, ich habe etwas von 27 Grad gehört, das ist ein großer Unterschied. Dort sind wir aber auch nicht jeden Tag anzutreffen. Es ist jedesmal ein schönes Erlebnis, aber wir brauchen dann auch immer mal einen Tag an dem einfach gar nichts stattfindet.
So, mein Akku ist gleich leer und die Kinder wachen auf. Bis zum nächsten Mal im neuen Jahr!
Alles Liebe,
Eure Mirjam