Neuigkeiten

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Ungefähr 11 Wochen sind wir nun schon in Mexiko. Nach etwa 7 Wochen sind wir aus unserer ersten Unterkunft, die wir über Airbnb gebucht hatten, ausgezogen und in wohnen jetzt zur Langzeitmiete in einer anderen Wohnung in der gleichen Anlage. Von Haus 21 ging es zu Haus 4, die Wohnungen sind im Prinzip alle baugleich, unterscheiden sich aber ziemlich in ihrer Ausstattung. Da es hier alles Eigentumswohnungen sind, hängt es stark vom Besitzer bzw. Vermieter ab in welchem Zustand man eine Wohnung vorfindet.
Wir hatten das Glück am Pool eine Maklerin kennenzulernen, die uns einige Wohnungen zeigen konnte. Sie sagte uns, dass sie nur über Kontakte vermittelt, d.h. auf irgendwelchen Internetseiten hätten wir nie von den verfügbaren Wohnungen erfahren. Gleich das erste Appartement gefiel uns sehr gut und wir sagten zu. Für ca. 400 Euro kalt gab es hier nichts auszusetzen, und die anderen Objekte die sie uns noch zeigte konnten es mit der Wohnung nicht aufnehmen.
Wir haben uns jetzt erstmal darauf geeinigt bis Februar den Vertag zu unterschreiben und dann weiterzusehen ob wir ihn verlängern oder eben nicht.
In der Wohnung fühlen wir uns wohl, das tägliche Chaos führt dazu, dass man von dem Urzustand nicht mehr viel sieht, aber so ist das nun mal mit zwei kleinen Kindern. Aufräumen ist eher Zeitvertreib, die Mädchen stellen in Kürze das Chaos wieder her.

Uns geht es gut hier in Mexiko. Mittlerweile haben wir unsere Routinen, beim Einkaufen wissen wir, was wir brauchen und sind zufrieden damit. In den letzten Wochen hat es ziemlich viel geregnet, obwohl die Regenzeit eigentlich vorbei ist, das hat zu einer starken Abkühlung geführt. Zwischendurch war mir schon manchmal etwas zu kalt, der Pool war überhaupt nicht mehr attraktiv. Die Klimaanlage brauchten wir seitdem auch nicht mehr, was natürlich ein schöner Nebeneffekt ist. Nachts mit offenem Fenster zu schlafen UND frische Luft zu bekommen ist zugegebenermaßen etwas feines.
Seit zwei Tagen wagen wir uns wieder in den Pool, es ist wärmer geworden. Im Winter ist hier die beste Reisezeit und man merkt auch stark den Unterschied zu der Zeit nach unserer Ankunft im September wo es sehr heiß war.

Ein Grund, warum ich mich mit meinen Berichten sehr rar gemacht habe ist, dass es mir in fast der ganzen Zeit hier nicht so gut ging. Eine Woche nach unserer Ankunft in Mexiko wurde ich plötzlich empfindlich auf alle Gerüche und mir war ständig schlecht. Nunja, ich kenne diesen Zustand bereits und nach einiger Zeit hat sich der Verdacht bestätigt: wir erwarten unser drittes Kind!
Das hatte zur Folge, dass wir nicht besonders viel unternommen haben, weil mir ständig schlecht war und ich oft müde war. Mir liegt es nicht, fröhliche Berichte zu schreiben wenn das nicht der Wahrheit entspricht, und die Wahrheit wollten wir natürlich erstmal für uns behalten.
Mittlerweile bin ich schon im zweiten Trimester der Schwangerschaft und es geht mir wieder merklich besser.
In den letzten Tagen ist eine Hebamme aus Deutschland hierher gekommen, die ich in der nächsten Zeit kennenlernen möchte und wo wir große Hoffnung haben, dass sie die Geburt begleiten wird.

Das sind definitiv unsere größten Neuigkeiten, die natürlich auch irgendwie alles verändern. Allerdings ändert es nichts daran, dass wir erstmal hier bleiben wollen. Ich bin sehr froh, dass wir mit unserer Residencia Temporal für ein Jahr bleiben können und nicht gezwungen sind kurz vor der Geburt für einen Visa-Run auszufliegen. Zumal das mittlerweile nicht mehr so gerne an der mexikanischen Grenze gesehen wird, also für 72 Stunden aus dem Land zu gehen, um dann wieder für 180 Tage ein Touristenvisum zu bekommen. Was nicht heißt, dass es nicht trotzdem klappen kann! Nur mir ist unser Weg lieber.

Zur Steigerung unserer Mobilität haben wir uns ein Lastenfahrrad gekauft, ein Triciclo. Auf der Straße kann man es oft sehen, dass Einheimische mit diesen Rädern herumfahren, Ware transportieren oder eben ihre Familie herumkutschieren.

Kaum hatten wir die erste Familie auf einem solchen Rad gesehen, wussten wir, das brauchen wir auch. Dominik hat sich also auf Facebook Marketplace umgesehen, und dann haben wir eines gebraucht gekauft.
So kommen wir täglich viel einfacher zu unseren Zielen und komischerweise sind wir unternehmungsfreudiger. Das Einkaufen macht so auch mehr Spaß, alles in allem war es eine gute Entscheidung. Zum Strand haben wir es mit dem Rad noch nicht geschafft, da haben wir dann doch noch einige Male aufgrund von Regengefahr das Taxi genommen, wollen es aber unbedingt als nächstes ausprobieren.

In unserem Ort gibt es nun einige Familien aus Deutschland, mit denen wir uns vernetzt haben und die wir immer wieder treffen. Die Kinder spielen mehr oder weniger gut zusammen, in jedem Fall ist es aber eine enorme Steigerung zu unserer Zeit auf Teneriffa, wo andere Kinder kaum anzutreffen waren.
Mit anderssprachigen Kindern ist es eher schwierig, da müssten wir wahrscheinlich die Kinder noch mehr sich selbst überlassen, damit sie uns Eltern nicht als Sprachrohr benutzen und ihre eigene Verständigung aufbauen. Aber das kann sich auch noch in eine gute Richtung entwickeln, da bin ich zuversichtlich. Momentan sind in unserer Anlage noch eine polnische Familie und einige kanadische Familien.
Generell gibt es viele Kanadier hier, die dem Winter entkommen wollen, der die nördlichen Gefilde schon stark im Griff hat, und auch das C. Thema bringt einige her. Aus Kanada ist man in 4 Stunden hier unten in Cancun, also eher ein Katzensprung.

Mit meinem Spanisch komme ich auch immer weiter, jeden Tag ein bisschen mehr. Bei Duolingo habe ich jetzt die 500-Tage Marke überschritten, ich bin also täglich dabei. Dazu habe ich mir angewöhnt, vor dem Schlafengehen etwa eine halbe Stunde Harry Potter auf spanisch zu hören. Die Hörbücher gibt’s auf Spotify, und ich hin mittlerweile beim vierten Band. Eigentlich ist mein Spanisch noch nicht so gut, dass ich irgendwelche Hörbücher verstehen könnte, aber da ich in meiner Jugend die Kassetten zuerst auf deutsch und dann auch ständig auf englisch gehört habe (wodurch ich übrigens mein Englisch auf Hochglanz gebracht habe…), kenne ich die ganze Geschichte so gut, dass ich immer genau weiß wo ich gerade bin und habe die passenden Bilder vor Augen. Mein Gehirn hört dabei ständig die spanische Sprache und wird nicht überfordert.
(Spanische Klassiker zu hören wäre wahrscheinlich intelektuell eine ganz große Sache, bringt mich aber nicht weiter weil ich nichts verstehen würde).

Steht allerdings ein Mexikaner vor mir und sagt etwas, bekomme ich eher Panik und verstehe wieder nichts. Aber nicht immer!
Neulich mussten wir Gas bestellen. Achso ja, wir kochen mit Gas und dazu gibt es auf dem Dach ein Tank, der von einem Gasauto aufgefüllt werden muss. Ist der Tank leer, dann kommt nix mehr. Ein Zustand, den ihr hoffentlich diesen Winter in Deutschland nicht erleben werdet… Jedenfalls haben wir das Gasauto bestellt und dann kam der freundliche Mann und hat mich etwas gefragt. Ich habe es tatsächlich geschafft ihm erst zu sagen, dass er bitte langsam sprechen soll, und dann zu sagen wieviel Gas wir wollen (600 pesos, also ca. 45 Liter ist das Minimum). Also es war ein voller Erfolg für mich.

So, das Schreiben raubt mir meinen Schlaf, daher beende ich das lieber mal. Aber es hat sich gelohnt, schließlich ist jetzt dieser Text entstanden!

Ich wünsche euch alles Gute, ganz viele liebe Grüße!
Eure Mirjam

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