Eingewöhnung

Eingewöhnung

Vor einer Woche kamen wir in Mexiko an und waren erstmal ziemlich erledigt.
Der Jetlag sorgte dafür, dass unsere erste Nacht um 4 Uhr früh vorbei war. Die Nachtruhe einzuhalten war praktisch nicht möglich, Stella hat viel geweint und die Kinder waren noch nicht wieder fit vom Reisetag.
Die Nachbarn haben mir ein bisschen Leid getan, aber beschwert hat sich niemand.

In unserer ersten Woche haben wir uns hauptsächlich damit beschäftigt uns einzurichten, zu verstehen wie alles funktioniert und ums mit Vorräten zu versorgen.

Aufgrund von C. dürfen hier keine Kinder in den Supermarkt, also kann Dominik nur alleine einkaufen gehen. Sich dort zurecht zu finden ist eine Herausforderung, aber es wird von Mal zu Mal besser und unsere Versorgung ist sichergestellt. Jetzt arbeiten wir daran, dass das was wir kochen auch noch schmeckt, das war am Anfang irgendwie nicht der Fall. Mittlerweile haben wir z.B. passierte Tomaten gefunden die ungewürzt sind.

Das Wasser bekommen wir in 20 Liter Behältern. Täglich fahren Wasserautos herum und man bekommt es an die Tür geliefert. Über WhatsApp konnten wir das Wasser bestellen, es gibt aber auch die Möglichkeit hinzurennen wenn man das Auto sieht. Die leeren Behälter werden wieder mitgenommen, was zumindest an der Stelle nicht für zusätzlichen Müll sorgt. Auf Teneriffa haben die Müllberge von den Plastikflaschen allein schon wehgetan.

Mit unserer Wohnung sind wir sehr zufrieden. Sie wurde wohl kürzlich erst renoviert und ist schön. Es gibt sogar Kunst an den Wänden.
Eines der beiden Schlafzimmer haben wir zur Rumpelkammer umfunktioniert, dort sind die Bettgestelle, unsere Koffer und aller Dekokram und Zeug was wir nicht benutzen. Dieser Raum ist immer zu. Das andere Schlafzimmer hat unser Matratzenlager, das hat sich auch sehr bewährt in der ersten Woche.

Die Klimaanlage benutzen wir nicht. Im Moment scheint es auszureichen die Deckenventilatoren laufen zu lassen und die Fenster zu öffnen. Vor allem hat man so nicht den starken Unterschied zwischen innen und außen, was mir immer zu schaffen macht.
Davon abgesehen frisst die Klimaanlage ziemlich viel Strom und den müssen wir selbst bezahlen.

Die Küche ist ok, es gibt von der Ausstattung her alles was man braucht, auch wenn der Griff der Pfanne wackelt und beim Besteck oft nur alles dreimal vorhanden ist. Das stört uns nicht sonderlich.
Der Kühlschrank hat ein separates Eisfach, in welchem Safteis in den extra dafür mitgebrachten Formen hergestellt wird. Das kommt bei beiden Kindern gut an und wir haben schon von anderen Menschen hier gehört, dass das Eis im Eisladen sehr teuer ist, was wir also zu vermeiden gedenken.

Eine Waschmaschine haben wir leider nicht, und bis jetzt konnten wir uns mit Handwäsche helfen. Spätestens wenn es an die Bettwäsche und Handtücher geht werden wir eine Wäscherei aufsuchen müssen. Kleidung brauchen wir nicht so viel, da man sowieso den halben Tag in Badesachen rumrennt.

Der Pool ist definitiv das Highlight dieser Unterkunft. In der Mitte der Anlage liegt er mitten zwischen Bäumen und von dort aus sieht man die Wohngebäude nicht. Es gibt genug flache Stellen für die Kinder und auch im tiefen Wasser können beide mit ihrem Schwimmring schwimmen. Meistens ist nicht viel los am Pool, aber dort trifft man vor allem andere Familien mit kleinen Kindern.
Wenn es ansonsten viel zu heiß ist, ist der Pool unsere Rettung.


Zwei Leguane wohnen in dem Wäldchen, und die Urwaldvögel machen schöne Musik mit ihrem Gezwitscher. Bis auf ein paar Ameisen und einer kleinen Echse hatten wir noch keine Tiere in der Wohnung. Die Stechmücken halten sich erstaunlicherweise in Grenzen, Abends und nach einem Regen sind sie häufiger, aber es ist kein großes Thema.

In der Anlage wohnen überwiegend Mexikaner, die ihrem normalen Arbeits- und Familienleben nachgehen, die aber zu den etwas wohlhabenderen gehören. Wenige Touristen die nur kurz da sind und Ausländer wohnen überwiegend länger hier. Generell ist Puerto Morelos nicht so sehr touristisch wie Cancún oder Playa del Carmen, den beiden Nachbarstädten.

Mittlerweile haben wir uns gut eingelebt und haben uns an das Wetter gewöhnt. Solange man keine anstrengenden Unternehmungen plant ist es sehr gemütlich. Am Pool treffen wir fast immer freundliche Menschen, die Kinder sind noch ein wenig zurückhaltend wenn es darum geht mit anderen Kindern zu spielen. Da macht es keinen Unterschied ob die anderen Kinder deutsch sprechen oder nicht.
Mit ein paar Kanadiern spreche ich viel Englisch, merke aber auch dass mein Spanisch immer besser wird. Die Einheimischen sind meistens freundlich, nur selten hat man das Gefühl dass sie auf uns Ausländer keinen Bock haben.

Zum Strand sind wir tatsächlich auch schon gekommen. Zum Laufen ist es ziemlich weit, und knapp 4km sind bei Temperaturen um 30° keine gute Idee. Also bleibt die Möglichkeit eines Taxis oder des Collectivos, was noch ein bisschen günstiger ist. Die zweite Variante haben wir als erstes ausprobiert. Hierzu wartet man am Straßenrand darauf dass die kleinen weißen Toyota-Busse vorbeifahren. Will man einsteigen so muss man die Hand heben, dann bleibt es stehen, es gibt also keine festen Haltestellen, nur eine mehr oder weniger feste Route. Im Passagierraum sind dann an allen Seiten Bänke angebracht, sodass alle Fahrgäste im Kreis sitzen. Bei der Rückfahrt haben wir es auf 17 Personen geschafft…
Ich war die ganze Zeit über etwas nervös, ob Luna es schafft, glücklicher Weise ist nichts passiert. Wir werden das jetzt hier öfter trainieren, und bei den vielen Kurven und Bodenwellen ist das schon eine Herausforderung für sie.

Unser Wohnort hat zwei Teile, ein paar Straßen und Häuser direkt am Strand und dann der größere Teil 2km im Hinterland, wo auch wir wohnen. Beide Teile sind mit einer schnurgeraden Straße verbunden und von einem Krokodil-Sumpf getrennt.

Der Strand ist schön, weißer Sand ist für unsere Kinder etwas neues, wir kannten bisher nur den schwarzen Teneriffa-Sand. Überall wachsen Palmen und somit hat man nachmittags auch eine Chance auf einen Schattenplatz.
Nur gibt es im Moment ein hohes Aufkommen an Braunalgen, die überall herumliegen und doch auch ein bisschen streng riechen können. Man gewöhnt sich aber dran.
Das Wasser ist warm und unsere beiden Mädchen haben Spaß dabei mit sich ihren Schwimmringen treiben zu lassen, natürlich immer immer in direkter Reichweite von uns.

Im Strandteil merkt man dann doch, dass es sich um einen touristischen Ort handelt. Es gibt viele Geschäfte, Restaurants und Hotels, und am Strand laufen einige Verkäufer herum, die von Essen bis Kleidung alles mögliche anbieten. Ich habe sie aber nicht als aufdringlich empfunden.
In dem Teil indem wir wohnen hatte ich nicht den Eindruck, dass es sich um einen touristischen Ort handelt. Dort fühlt man sich eher unter Einheimischen.

Das war es fürs erste von uns,
Viele Grüße aus Mexiko,
Eure Mirjam

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